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Hochzeiten und Heiraten als „rite de confirmation“: performative Herstellung geschlechtlicher Eindeutigkeiten in Zeiten des Wandels
Date Issued
2014
DOI
10.3224/gender.v6i2.18122
Abstract
Die konstatierte Pluralisierung der Lebens- weisen und die damit eng verknüpfte Ero- sion der Arbeitsteilung zwischen den Ge- schlechtern provozieren die Frage nach de- ren Auswirkung(en) auf die Kategorie Ge- schlecht. Am Beispiel sich wandelnder Pra- xen des Hochzeitens und Heiratens (in Göt- tingen) soll dieser Frage nachgegangen wer- den. Denn während die einen von einer De- Thematisierung von Geschlecht und die an- deren von nur rhetorischer Modernisierung sprechen, gehen wir davon aus, dass die hier angesprochenen (Darstellungs-)Praktiken da zu dienen, zumindest auf einer symboli- schen Ebene ein hierarchisches Geschlech- terverhältnis zu inszenieren, das gerade auf der Ebene der empirisch-praktischen Lebens- führung von Paaren zu erodieren scheint. Das hier beobachtete Paradox verweist da- rauf, dass sich die Praktiken der Reproduk- tion gegenwärtiger Geschlechterverhältnisse verscho ben haben könnten.
Weddings and marriage as rite de confi rmation: The performative production of sexual unambiguities in times of change The established pluralization of lifestyles and closely related erosion of the sexual division of labor are closely linked to the question of their impact(s) on the category of gender. The article explores this question based on the example of changing wedding and marriage practices (in Göttingen). While some people are talking about a de-thematization of gender and others refer to only rhetorical modernization, we assume that the practices mentioned here, at least on a symbolic level, create the hierarchical gender relations that seem to be eroding at the level of couples’ empirically observable lifestyle. The observed paradox points to the fact that the practices of the reproduction in current gender relations may well have changed.