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Kombinationen von Strahlen- und Immuntherapie für urologische Tumorerkrankungen
ISSN
0340-2592
Date Issued
2018-11
Author(s)
DOI
10.1007/s00120-018-0789-x
Abstract
Photon radiotherapy has repeatedly been described to elicit effects beyond mere inhibition of tumor cell clonogenicity: immunomodulatory phenomena including radiation-induced expression of tumor-associated antigens, increased recruitment and functioning of immunocompetent cells and secretion of immunomodulatory messengers have been described to explain the radiation responses of tumor lesions outside of irradiated volumes ("abscopal effect") in both preclinical models and clinical cases. With radiotherapy only, the abscopal effect is only rarely observed, but several trials have suggested combining modern immunotherapy with radiation to increase both frequency and intensity of the abscopal effect. Urological malignancies are commonly described as immunogenic malignancies. Both radiotherapy and immunotherapy are typical components of modern treatment regimes. Combining both modalities is expected to result in increased efficacy within and beyond irradiated lesions. However, prospective clinical trials have not yet provided mature results for oncological efficacy and toxicity of combined modality treatments in urological malignancies. This review details the preclinical rationale for combining photon radiotherapy with immunotherapy, summarizes early clinical experience, and provides a perspective for potential, future innovative combination treatments.
Die Bestrahlung mit Photonen ruft jenseits ihres zytotoxischen Effekts auf die Klonogenität von Tumorzellen Immunmodulationen hervor, die mit der vermehrten Expression tumorassoziierter Antigene, der erhöhten Rekrutierung und Funktionalität immunkompetenter Zellen sowie dem Freiwerden immunmodulierender Botenstoffe einhergehen. Präklinisch und vereinzelt auch klinisch ist gezeigt worden, dass diese Phänomene zur Strahlenwirkung auch jenseits des bestrahlten Volumens führen können („abscopal effect“). Bei alleiniger Strahlentherapie ist dieser Effekt nur selten zu beobachten, während mehrere Studien nahelegen, dass die kombinierte Gabe einer immunonkologischen Therapie zur Bestrahlung den „abscopal effect“ in seiner Häufigkeit und Intensität steigern kann. Urologische Tumorerkrankungen werden typischerweise zu den immunogenen Tumorentitäten gezählt, und sowohl die Radiotherapie als auch die Immuntherapie gehören aktuell zu den fest etablierten Therapiemodalitäten. Von der Kombination beider Verfahren ist eine gesteigerte Effektivität innerhalb wie außerhalb der Strahlenvolumina zu erwarten und bis dato in kleineren Studien gezeigt worden. Nun ist es größeren, aktuell rekrutierenden Studien vorbehalten, die klinische Effektivität und die Toxizität verschiedenartig kombinierter Therapieregime zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit erläutert die präklinische Rationale der Radioimmuntherapie, fasst aktuelle klinische Erfahrungen zusammen und erlaubt einen Ausblick in potentielle, zukünftige und innovative Kombinationstherapien.