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Stakeholder-Beteiligung in der klinischen Forschung: eine ethische Analyse
ISSN
0935-7335
1437-1618
Date Issued
2018
Author(s)
DOI
10.1007/s00481-018-0487-7
Abstract
Der vorliegende Beitrag untersucht, wie angesichts eines Interessenpluralismus ethische Diskurse über innovative und hochriskante Forschungsvorhaben angemessen geführt werden können. Dazu rekonstruieren wir erstens den Begriff des Stakeholders im Kontext seiner Entstehung in der Unternehmensethik und Anwendung in der Medizinethik und legen dessen implizite normative Prämissen frei. Wir entwickeln zweitens eine Klassifizierung von Stakeholdern und illustrieren diese am Beispiel der klinischen Forschung. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Kriterium der Betroffenheit gelegt. Drittens werden für unterschiedliche Formen der Betroffenheit von Stakeholdern angemessene Beteiligungsverfahren vorgestellt, die von Information bis Empowerment reichen können. Wir zeigen, warum es für ethische Diskurse in der Medizin- und Bioethik wichtig ist, Betroffenheit und Beteiligungsverfahren auf transparente und nachvollziehbare Weise in ein reflektiertes Verhältnis zu setzen und wie das praktisch zu bewerkstelligen ist.